Goldtauschierte „Alhambra“ – Schatulle

Spanien 1870er Jahre

im Boden signiert „TEODORO YBARZABAL EIBAR“,

im Deckel nummeriert „9920“,

Stahl geschmiedet, gebläut und gold- und silbertauschiert, rechteckige, von vier stempelförmigen Füßen getragene, schwere Schatulle mit flachem Scharnierdeckel und Eckring als Handhabe, verdecktes Schloss mit zwei springenden Riegeln, allseitig dichtes Maureskendekor mit Rosetten in Gold- und Silbertauschierung, innere Schlossabdeckung ebenfalls mit tauschierten Mauresken verziert, innen mit blauviolettem Samt ausgeschlagen; Schlüssel

Maße: 10 cm hoch x 16 cm breit, 12 cm tief

Im ausgehenden 19. Jahrhundert erlebte die alte Kunst der Damaszierung bzw. Tauschierung vor allem in Spanien eine Renaissance, als beste und bekannteste Vertreter dieser hohen Kunst der Metallverzierung gilt der, aus einer alten Dynastie spanischer Waffenschmiede stammende, in Eibar ansässige Placido Zuloaga (1834 – 1910) und sein talentiertester und bedeutendster Mitarbeiter Teodoro Ybarzabal, signierte Arbeiten sowohl von P. Zoluaga als auch von T. Ybarzabal sind überaus selten, selbst in der einmaligen Sammlung des britisch-iranischen Gelehrten Nasser D. Khalili, die mit etwas über einhundert, teils monumentalen Arbeiten als die größte und bedeutendste Sammlung dieser Arbeiten weltweit gilt, finden sich lediglich 22 signierte Stücke, die hier vorliegende Schatulle besticht neben dem sehr dichten und komplizierten Dekor vor allem durch die Kontrastwirkung der verarbeiten Edelmetalle, die Arbeiten der Werkstatt waren extrem empfindlich und kaum für den Gebrauch konzipiert, sodass vollkommen unversehrte Stücke so gut wie nicht existieren